Whisky Nosing Whiskytasting Verkostung

Die Chemie des Nosings

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Neben dem Tasting ist das Nosing einer der größten Bestandteile um etwas über den Whisky im Glas herauszufinden und zu schmecken. Viele Whiskys sind sehr komplex und jedes mal wenn man sich mit seiner Nase dem Glas nähert, kann man wieder neue und andere Gerüche wahrnehmen. Durch den Geruch kann bereits schon vor dem eigentlichen Tasting sehr viel über den Whisky herausfinden. Dazu muss man sich allerdings ein wenig mit den chemischen Aromastoffen auskennen.

Hier habt ihr eine Zusammenfassung der wichtigsten und am häufigsten vorkommenden chemischen Verbindungen und was sie über den Whisky im Glas aussagen:

Ester

Bei der Fermentation mit Hefe reagieren Fettsäuren und Alkohol miteinander. Dabei entstehen verschiedene Formen von Estern. Jeder Ester hat seinen spezifischen Geruch. Die kurz- und mittelkettigen Ester kommen am häufigsten vor. Sie verleihen dem Whisky reichhaltige, fruchtige Noten. Die eher seltenen langkettigen Ester sind meistens seifig und geschmackslos.

Laktone

Die Laktone sind eine Untergruppe der Ester. Am häufigsten kommt dabei das sogenannte „Whisky-Lakton“ vor. Dieses gibt dem Whisky Kokosnuss- und Holzaroma und kommt vom dem Holz des Fasses, in dem der Whisky gereift ist.

Phenole

Die Phenole kommen über den Rauch des Torfs in den Whisky. Sie geben dem Whisky (besonders denen der Insel Islay) die speziellen, verschiedenen rauchigen und medizinischen Noten.

Aldehyde

Diese entstehen bei der Fermentation, bei der Destillation und bei der Lagerung in Fässern. Die verschiedenen Aldehyde, die bei den jeweiligen Arbeitsschritten während der Produktion entstehen bringen sehr viele verschiedene Geruchs- und Geschmacksstoffe mit sich. Diese reichen von Getreide, Karamell, Biskuit bis hin zu Mandeln und Vanille.

Alkohol

Dieser entsteht während der Fermentation und wird bei der Destillation noch weiter aufkonzentriert. Beim Nosing muss sich die Nase zuerst daran gewöhnen. Der Alkohol ist meistens sehr scharf und brennend in der Nase. Gerade bei Whiskys mit Fassstärke riecht man zuerst nur den Alkohol, erst später dann die anderen Stoffe.


Denkt daran:
So wie im Whisky verschieden Aromastoffe sind, so verschieden sind auch die menschlichen Nasen. Jeder Mensch hat unterschiedliche Rezeptoren in der Nase. So kann es natürlich vorkommen, dass manche Menschen andere Sachen herausriechen. Was jedoch wichtiger ist, ist die Übung. Dadurch lernt man immer dazu. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen! 🙂


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